Sonnenfinsternis 4. Januar 2011

Diese Sonnenfinsternis war mit 79% Bedeckung (bezogen auf den Durchmesser der scheinbaren Sonnenscheibe) recht spektakuär. Einen ähnlichen Wert hatte die Finsternis von 2003 erreicht. Wie diese ging die Sonne bereits verfinstert auf. Der AABS e.V. hatte seine Instrumente in Altenburg Südost am Feldrand hinter dem Buchenring aufgestellt. Dort bot sich ein sehr guter Horizont.

Eine prächtige Lichtsäule und eine Wolkenlücke am Horizont machten gegen 8 Uhr MEZ Hoffnung, den Sonnenaufgang beobachten zu können. Doch pünktlich zum Sonnenaufgang zog die Lücke zu. Auch zum Zeitpunkt der maximalen Bedeckung um 9:23 Uhr hatten wir die Sonne noch nicht zu sehen bekommen.

9:37 Uhr zeigte sich in einer Wolkenlücke eine linke Nebensonne. Damit ließ sich die Position der Sonne hinter den Wolken leicht bestimmen.

9:46 tauchte an dieser Position ein sichelförmiger Fleck unterhalb einer Wolkenlücke auf. Ein anwesendes Presseteam der OVZ ließ sich dazu bewegen, noch kurz in Kälte und Schnee auszuharren und tatsächlich gab es drei Minuten später Sonnenschein.

V.l.n.r.: André Heinze mit Sofi-Brille, Sylvia Gerlach mit Fernglas 10x50 und Joachim Blobelt mit Helios-Refraktor 102/1000. Davor steht meine Canon EOS100D mit einem Sigma-Tele 150-500. Alle Instrumente sind mit Baader-Astrosolar-Folie ND5 versehen. Zeitweilig hielten sich Uwe Becker, einzelne Gäste und das erwähnte Team der OVZ am Beobachtungsplatz auf.

Nach dem Fokussieren gelangen einige Bilder.
Canaon EOS1000D + Sigma 150-500 APO HSM / ISO 200; f=500 mm; f/6,3; 1/15 s

Beim visuellen Beobachten waren Filter von vergangenen Sonnenfinsternissen nützlich.

9:56 Uhr wanderte die Sonne aus dem Wolkenloch heraus.

Fast eine Viertelstunde verbarg sich die Sonne hinter den Wolken, doch nochmaliges Warten wurde belohnt.

Ab 10:10 war das Sonnenscheibchen hinter Wolken zu sehen. Ohne Filter ließ sich der weitere Verlauf der Finsternis beobachten.

Auch kleine "Digitalknipsen" kamen mit diesen Verhältnissen gut zurecht, was auf dieser Freihandaufnahme mit einer Nikon S10 zu sehen ist.

Diese "prekären" Beobachtungsbedingungen blieben fast eine halbe Stunde stabil. Die letzten Bilder sind von 10:38 Uhr. Danach blieb die Sonne bis zum Ende der Finsternis um 10:49 Uhr hinter Wolken.

Trotz nicht optimaler Wetterbedingungen war die Beobachtung erfolgreich und wurde abends im Stadt Gera gefeiert.


Bemerkenswert war das Presseecho. Die Ankündigung der Beobachtung erschien im Kurier und der Osterländer Volkszeitung (OVZ). Die OVZ berichtete am folgenden Tag sehr ausführlich:

Ein Artikel mit Bild auf der Titelseite (unten) und ...

ein halbseitiger Artikel mit zwei Bildern im Lokalteil.


Daten der Sonnenfinsternis
- 08:12.55 - Finsternis hat bei Sonnenaufgang bereits begonnen: Größe = 10,0%, Abdeckung = 3,7%
- 09:23:31 - Maximale Finsternis: Größe = 79,358%, Abdeckung = 72,296%
   Höhe über dem Horizont = 7,3°, Azimut = 140,8° (Südosten)
- 10:49:26 - Partielle Sonnenfinsternis endet
   Höhe über dem Horizont = 14,0°, Azimut = 159,7° (SSO)
- Dauer der gesamten Finsternis: 2h37m, Bewölkungswahrscheinlichkeit: 55%
Datenquelle: calsky.com
Begriffe: Größe = Bedeckung bezogen auf den Sonnendurchmesser; Abdeckung = Bedeckung bezogen auf die Fläche

Frank Vohla


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